Gerhard Lichtenfeld – Grazien

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Beschreibung

Gerhard Lichtenfeld · Grazien

zum 100. Geburtstag


Der Katalog erscheint anläßlich der Ausstellung des Halleschen Kunstvereins e. V. im Stadtarchiv Halle (Saale)

vom 30. November bis 20. Januar2022


Softcover mit Klappen· 24 x 20 cm · 52 Seiten · 60 Abbildungen

ISBN 978-3-948190-15-6 · 10,00 €


Vor 100 Jahren wurde Gerhard Lichtenfeld am 6. November

1921 in Halle (Saale) geboren. Knapp 20 Jahre, von 1959

bis 1978, leitete er die Bildhauerklasse an der Kunstschule Burg

Giebichenstein. Mit seinen Plastiken gestaltete er das Erscheinungsbild

seiner Heimatstadt mit. Allein der Musenbrunnen an

der Ulrichskirche und der Frauenbrunnen in Halle-Neustadt sind

Anlass genug, an den Bildhauer zu erinnern. Gerhard Lichtenfeld

verstarb im jungen Alter von 56 Jahren am 6. November 1978 in

der Saalestadt.

Für den Bildhauer Gerhard Lichtenfeld war das Verhältnis des

Menschen zur Architektur ein zentrales künstlerisches Thema und

zugleich eine Herausforderung. Harmonische Formen und zeitlose

Symbolik kombinierte der Bildhauer mit emotionaler Lebendigkeit

und der Vermittlung praller Lebensfreude. Thematisch konzentrierte

er sich immer wieder auf den weiblichen Körper. Seine

Akte huldigen einem fast barocken Schönheitsideal, es sind in

sich ruhende Gestalten, die ihre natürliche Eigendynamik aus sich

heraus entfalten. So bildet die Leichtigkeit der bewegten Hand

beispielsweise einen wunderbaren Kontrast zur Tektonik des Körpers.

Seine großen Figuren wirken so nicht langweilig oder kalt.

Sie sind eine Hommage an die Schönheit des Menschen.

In den Jahren 1970/71 bekam Lichtenfeld den Auftrag für die

Gestaltung des Frauenbrunnens an der Magistrale in Halle-Neustadt.

Bereits 1974 konnte der Brunnen anlässlich des 10. Jahrestages

der Grundsteinlegung von Halle-Neustadt eingeweiht

werden. Das Denkmalverzeichnis charakterisiert die Anlage als

„monumentale, straßenbildprägende Brunnenanlage“ und „eindrucksvolles

Beispiel für die realistische Plastik akademischer

Prägung in der DDR“. Zweifellos ist sie eine der größten künstlerischen

Leistungen in der Neustadt. An der Konzeption der Wegführung

und Grünfl.chengestaltung war der Bildhauer beteiligt.

Im Jahr 1999 wurde die Anlage umfassend renoviert.

Gerhard Lichtenfeld gehört zu den unbestritten wichtigen Vertretern

der realistischen deutschen Bildhauerei des 20. Jahrhunderts.

Mit dem „Gerhard-Lichtenfeld-Weg“ in der halleschen

Neustadt würdigt seine Heimatstadt den Künstler offiziell. Die bei

den Besuchern an den von ihm mit seinen Brunnenanlagen gestalteten

städtebaulichen Räumen zu spürende Freude, ist jedoch

das beste Zeichen für eine gelungene Konzeption und respektvolle

Identifizierung mit seinen Arbeiten.