Pressemitteilung/ Friedrichstadt-PalastBerlin

vom 31. August 2020

Feierliche Unterschutzstellung:  

Friedrichstadt-Palast Berlin wird Denkmal

Das  Landesdenkmalamt  Berlin  stellt  den  Palast  aufgrund  seiner  geschichtlichen, künstlerischen sowie städtebaulichen Bedeutung unter Denkmalschutz. Der Senator für  Kultur  und  Europa  Dr.  Klaus  Lederer,  Intendant  Dr.  Berndt  Schmidt  und Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut stellen heute um 14 Uhr das frisch gekürte Denkmal an der Friedrichstraße vor.  

Erst im vergangenen Jahr feierte der Palast sein 100-jähriges Bühnenjubiläum, nun wird der neue Friedrichstadt-Palast, der seit 1984 an der Friedrichstraße 107 steht, feierlich unter Denkmalschutz gestellt. Errichtet wurde der neue Palast 1981 bis 1984 in einer Bauzeit von nur 39 Monaten, nachdem der Vorgängerbau zweihundert Meter weiter aufgrund von statischen Problemen im Jahre 1980 schließen musste.  

Der  Neubau  sollte  sich  städtebaulich  und  gestalterisch  hervorheben  und  zeigt  sich heute als ein Beispiel der Sozialistischen Postmoderne. Es finden sich Anklänge an Jugendstil  und Art  Déco  als  Hommage  an  die Revuen  der  „Goldenen“  Zwanziger Jahre.  Gleichzeitig  erweist  sich  der  Palast  in  Konstruktion  und  Fassadengestaltung eindeutig als zeitgenössischer Plattenbau der DDR. 

„Der Friedrichstadt-Palast ist ein einzigartiges Bauwerk“, äußert sich Senator Dr. Klaus Lederer. „Das Haus knüpft an die Tradition der berühmten Berliner Revuetheater der Zwanziger Jahre an, seine Bühne gilt noch heute als die größte Theaterbühne der Welt. Wir können stolz sein auf dieses Baudenkmal.“ Intendant Dr. Berndt Schmidt freut sich sehr über die Entscheidung: „Viele aus unserem heutigen Ensemble wurden in der DDR geboren und haben ihr Berufsleben dem Palast gewidmet. Was wir heute sind, verdanken wir auch ihnen. Die heutige Unterschutzstellung ehrt die Schöpfer, die Baukollektive und ebenso diese Biographien.“  

Der  Friedrichstadt-Palast  stellt  als  letzter  Repräsentationsbau  vor  der  politischen Wende   den   Höhe-   und   Endpunkt   der   Epoche   der   DDR-„Paläste“   dar. Landeskonservator  Dr.  Christoph  Rauhut:  „Der  Friedrichstadt-Palast  zeigt  das  hohe technische Können der Plattenproduktion zu dieser Zeit. Die Sichtbetonplatten an der Fassade wirken dank Travertinzusatz wie Werkstein, die großen Betonglaselemente sind  dekorativer  Blickfang,  Lichtreklame  und  stimmungsvolle  Innenraumbeleuchtung zugleich.“  Unter  Denkmalschutz  stehen  alle  Bereiche  des  Gebäudes,  neben  dem Äußeren auch Foyer und Zuschauersaal mit der Bühne.  

Der Friedrichstadt-Palast wurde am 27. April 1984 eröffnet und ist bis heute mit über einer  halben  Million  Gästen  im  Jahr  die meistbesuchte  Bühne  der Hauptstadt.  Der Entwurf von Manfred Prasser, Jürgen Ledderboge und Walter Schwarz entstand unter Leitung  von  Erhardt  Gißke,  dem  Generaldirektor  der  Baudirektion  Berlin  beim Ministerium für Bauwesen. Sein Vorgängerbau, das Große Schauspielhaus, wurde am 29. November 1919 von Max Reinhardt eröffnet. 

Der Palast nimmt den regulären Spielbetrieb wieder am 2. Januar 2021 auf, da zur sinnvollen    Überbrückung    der    Coronakrise    das    Vorziehen    einer Lüftungssanierungsmaßnahme durch den Berliner Senat beschlossen wurde.

Quelle: 

https://www.palast.berlin/app/uploads/2020/08/FSP_PR_2020-08-31_Denkmalschutz.pdf